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MEDUSA
vor unseren Augen

Angenommen, Sie gehen an besagtem Teich vorbei und erblicken vier Ertrinkende. Zufällig stehen neben Ihnen drei weitere Spaziergänger:innen. Wenn sich nun die drei anderen Spaziergänger:innen weigern, sich an der Rettungsaktion zu beteiligen, müssen Sie dennoch versuchen, alle vier Ertrinkende zu retten, sofern Sie sich dadurch nicht selbst in Gefahr bringen, etwa aufgrund von Erschöpfung oder Kälte.

1816 ertranken nach dem Schiffbruch der Medusa über 100 Europäer, die vor der Küste Afrikas auf einem seeuntauglichen Floß ihrem Schicksal überlassen worden sind. Gegenwärtig sterben Menschen an den Grenzen Europas. Wer Flüchtenden hilft, sei es als private Seenotretter:in im Mittelmeer oder hier vor Ort, wird oft daran gehindert und kriminalisiert.

Das Rechercheprojekt „MEDUSA – vor unseren Augen“ geht der Frage nach, welche Bedeutung „Menschlichkeit“ in Europa einnimmt und wer wie Verantwortung übernimmt oder verweigert. Eine Frage, der sich die Beteiligten durch Vernetzen von Erfahrungsberichten, europäischer Geschichte und den Mitteln des Theaters stellen.

Anker 1

Text: Alle Beteiligten  

Regie, Sound Design: Jonathan Heidorn 

Bühne, Video: Thorben Schumüller

Kostüm: Lou Hinderhofer

Schauspiel: Deborah Barbieri, Justus Henke, Augustin Groz, Jannik Görger

 

Premiere: 10. Mai 2019, Theater im KunstQuartier 

Fotos: Thorben Schumüller

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